September

September: Der Wald steht voller Pilze!

Diesen Monat also einige Informationen zu Waldpilzen und deren Verzehr?!

Botanisch gesehen sind Pilze ein eigenes Reich, neben den Pflanzen und den Tieren, und bieten zum Beispiel Veganern eine willkommene Ergänzung des Speiseplans.

In den Wäldern um Grafrath gibt viele essbare Exemplare, Steinpilze, Maronen, Parasole und viele andere sehr gute Speisepilze wurden schon gesichtet. An sich – immer eine sehr gute Kenntnis des heimischen Pilzflora vorausgesetzt, die ein sichere Erkennen der Arten garantiert! – sind Pilze eine wunderbare nichttierische Nahrungsquelle, sie liefern unter anderem Eiweiß und Vitamin D, für den nahenden Winter besonders wichtig.

Das Problem: Seit dem radioaktiven Fallout, der mit den Regenwolken 1986 aus Tschernobyl kam, sind in einigen Gegenden Deutschlands, und hier in Bayern besonders, viele Pilze „verstrahlt“. Sie nehmen das Cäsium 137 aus dem Boden auf und bauen es in ihre Zellen ein. Dieses Radioisotop mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren ist der Hauptverursacher der erhöhten Werte an Radioaktivität. In verschiedenem Ausmaß, je nach Pilzart und nach Standort, kann die radioaktive Belastung sehr verschieden sein. Ein Problem: Es können keine aussagekräftigen Karten erstellt werden, da die Werte innerhalb weniger Meter sich sehr stark unterscheiden kann.

Besonders hoch belastet sind unter anderem immer wieder Proben von Maronenröhrlingen, Semmelstoppelpilzen, Trompetenpfifferlingen, Birkenpilz, einzelne Berichte über hohe Werte gibt es immer wieder auch für andere Pilzarten, und eben nicht nur für die dafür bekannten Röhrlinge.

Vor allem für Kinder und junge Menschen sollte darauf geachtet werden, so wenig wie möglich zusätzliche Strahlenbelastungen anzuhäufen wie z.B. durch häufige Röntgenaufnahmen, ein mehr an Höhenstrahlung durch(Langstrecken)flüge oder eben Verzehr von Wildpilzen oder Wildschwein.

Generell muss zu den Grenzwerten auch gesagt werden: Sie sind einfach nur festgelegt worden, es gibt keine Grenze, unterhalb derer radioaktive Strahlung nicht schädlich ist!

Deshalb ist die sicherste Lösung, komplett auf den Verzehr von Wilpilzen zu verzichten, und nur Zuchtpilze wie Champignon, Austernpilz oder Shitake zu konsumieren.

Wer, basierend auf persöhlicher Entscheidung, sich auf die Richtlinien beziehen möchte: Der Grenzwert für Ware im Handel liegt bei 600 Becquerel/kg, der Grenzwert für Milchprodukte und Babynahrung bei 370 Becquerel/kg. Leider wird er immer wieder deutlich überschritten: Unabhängige Messungen an Proben von auf Märkten verkauften Wildpilzen durch das Umweltinstitut in München zeigen dies (siehe unten). Ich würde mich, vor allem wenn Kindern mitessen,  erstmal auf gar nichts verlassen.

Doch wie messen?!

Alle Patienten meiner Praxis sind hiermit eingeladen, sich bei Bedarf unseren Geigerzähler (Geiger-Müller-Zählrohr) auszuleihen, um die Belastung objektiv einschätzbar zu machen – oder auch einfach, um mit den Kindern die sonst nicht wahrnehmbare radioaktive Strahlung einmal zu erforschen.

Quellen:

Bundesamt für Strahlenschutz: www.bfs.de

Umweltinstitut München: www.umweltinstitut.org (bieten von August bis Oktober kostenlose Messungen eingesandter Proben von Wild, Pilzen und Waldbeeren an)

für Interessiert siehe auch: www.muettergegenatomkraft.de

…und hier noch ein September-Smoothie, der die letzte Erinnerung an den Sommerurlaub (Wassermelone, falls Ihr noch eine rumliegen habt) mit der ersten roten Beete zu einem intensiv herbstfarbenen Smoothie vereint

Achtung: kein grüner Smoothie, Farbe der roten Beete färbt stark, am besten mit Schürze, ev. Handschuhen arbeiten.

CAVE: Menschen mit hohen Harsäurewerten (Gicht) sollten nur wenig rote Beete verzehren (Oxalsäure!)

Rote-Beete-Melone-Zwetschge-Smoothie mit Mandel

1 mittelgroße frische rote Beete, mit Schale in Stücke geschnitten

1 Stück Wassermelone, ohne (grüne) Schale oder 1 süßer Apfel mit etwas Wasser

4-6 Zwetschgen ohne Kern

1/2 Limette mit Schale, 1/2 Limette ohne

1 Handvoll Grünzeug, das noch wächst (möglichst junge Triebe, z.B. Löwenzahnblätter, Schafgarbe, Spitzwegerich bei gemähten Wiesen, oder die Blätter junger Himbeertriebe)

1 Stück Ingwer nach Geschmack

2 Tl Mandelmuß hell

Alles in einen guten Mixer geben, zur gewünschten Konsistenz pürieren, ohne Wasserzusatz auch zum Löffeln, sonst noch verdünnen. Hält sich im Kühlschrank ca 1 Tag

Wer keinen so smoothietauglichen Mixer hat: Rote Beete schälen, Limettenschale und Ingwer vorher reiben…